Musik-Tips

Party Schlager Chart 220001
18.06.2019
L7
Scatter The Rats

Das erste L7-Album seit 20 Jahren, Scatter the Rats, verkörpert alles, was die Band überhaupt so ikonisch gemacht hat - Riffs mit ordentlich Distorsion, Rhythmen zu denen man einfach headbangen muss, schmutzige Grooves und unvergessliche Melodien. Mit ihren Texten erreichen L7 eine direkte Übertragung von ihren Gefühlen, oft gespickt mit beißenden Kommentaren über das Chaos der heutigen Welt.

Der erste Song „Burn Baby“ ebnet eine anregende Reflexion über das Loslassen von altem Groll, um ein größeres Übel zu bekämpfen, während "Fighting the Crave" ein Stück Leben auf dem inneren Druck und Zug von allem, was man sich wünschen könnte, bietet. Das gesamte Album hindurch beschäftigt sich L7 mit Depressionen (Sparks´ "Holding Pattern", das seine zarte Melodie mit einer entwaffnenden Verletzlichkeit verbindet), einsame Herzen (Suzi Gardners glorreich sumpfiges "Murky Water Café") und das Voneinander abhängig sein (der aus dem Gleichgewicht gebrachte "Garbage Truck", geschrieben von Jennifer Finch).

Auf "Uppin´ the Ice" liefert die Band einen tanzwürdigen Track, der von einem kleinen Ratschlag inspiriert ist, den Demetra Plakas von ihrer Ärztin erhielt, als sie sich den Arm brach, bevor die Band ins Studio ging. "Uppin the Ice ist für mich eine Metapher für das sich Aufraffen, das sich Hinwerfen und das tun was man tun muss, um etwas zu erreichen; Spielverderber und Schwarzseher sollen verdammt sein, denn das ist es, was wir als Band sind". sagt Sparks.

L7 wurde 1985 gegründet und begann zunächst als Zusammenarbeit zwischen Sparks und Gardner. "Wir waren aus der Punk-Szene, aber wir haben eine eher „Flinstones“-Version von Metal gemacht", sagt Sparks. "Nicht Heavy Metal, sondern eher „Scrap Metal“, schnapp dir einen Haufen Schrott und wir machen daraus etwas." Später kamen Finch und Plakas hinzu, 1988 veröffentlichten L7 ihr selbstbetiteltes Debüt, gefolgt von dem 1990 veröffentlichten Werk „Smell the Magic“ und dem Album „Bricks Are Heavy“ in 1992, das in den Top 200 der Billboard Charts landete. Dessen Lead-Single "Pretend We´re Dead" schaffte es sogar in Top 10 der Alternative Songs! In der Zwischenzeit gründete L7 Rock For Choice und organisierte das geschichtsträchtige Eröffnungskonzert des gemeinnützigen Vereins für Abtreibungsrechte (eine Veranstaltung in 1991, wo auch Nirvana und Hole auftraten).

Mit „Hungry For Stink“, dass 1994 erschien, ging the Band auf Lollapalooza Tour. Später veröffentlichten sie 1992 „ The Beauty Process: Triple Platinum” and 1999 “Slap-Happy”.

L7 kündigte 2001 eine unbestimmte Pause an und kehrte 2015 zu einer ausgedehnten Tournee zurück, um dann ein Paar aufeinanderfolgender Singles herauszubringen: 2017 "Dispatch from Mar-a-Lago" und 2018 "I Came Back to Bitch". Darüber hinaus erschien 2016 „Pretend We´re Dead“, ein Dokumentarfilm über L7 unter der Regie von Sarah Price.

Nachdem L7 bereits weltweit unzählige ausverkaufte Shows gespielt haben, vergrößern sie nun ihr Live-Set mit ihrem neuen, vielseitigen Material. "Einiges davon ist düster, einiges lustig, manches jedoch kommt mit der nötigen „Fuck You“ Attitüde daher – aber du kannst zu allem abrocken“, sagt Plakas über „Scatter the Rats“, das über Joan Jett´s Blackheart Records erscheint. "Ich denke, es ist gut für die Leute, zur Abwechslung mal eine klassische Rockband zu genießen", sagt Sparks. "Wir betreiben hier keine Raketenwissenschaft, wir sind Rock & Roll. Das hat einen großen Wert, und wir machen es ziemlich gut. Wenn du also rocken willst, komm zu L7."

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