Progression und Subversion fallen zusammen.

Durch die Untergrabung der Ideale und Konstrukte von Gesellschaft, Regeln und Religion geschieht Fortschritt. Poppy nutzt die Evolution als Waffe für die Transformation. Damit behauptet sie sich als Antiheldin für eine geschlechtslose und genrelose Welt, die eine Göttin braucht. Ihr stiller Aufstieg aus einem unberechenbaren Phänomen, das mehr als eine halbe Milliarde Mal auf YouTube zu einem unscheinbaren Vorbild für Hochkultur, High Fashion und High Art geworden ist, das von allen gelobt wird, von HIGHSNOBIETY bis Flaunt, treibt ihre Metamorphose als "Poppy Version X" voran. Sie verkörpert "Alternative" im wahrsten Sinne des Wortes und blutet die Grenzen zwischen Pop, Progressive und Electronic, untermauert von unvorhersehbaren Taktartenverschiebungen und Heavy Edge bei ihrem dritten Full-Length- und Debüt für Sumerian Records, I Disagree.

"Wenn es darum geht, in jedem Element von Anfang bis Ende das zu tun, was ich wollte, fühlt sich das wie mein erstes Album an", erklärt sie. "Bei der Erzählung geht es wirklich darum, die Dinge zu zerstören, die versuchen, dich zu zerstören."

Während des gesamten Jahres 2019 konstruierte Poppy sorgfältig ein individuelle Schallgerüst, um dies zu erreichen. Auf den Spuren ihrer ausverkauften Am I a Girl? Tour, hat sie sich in Los Angeles zusammen mit den bewährten Zakk Cervini, Chris Greatti und Titanic Sinclair zurückgezogen. Sie beschworen die vollen Kräfte eines kreativen Geistes, der 2018 erstmals als "X" aufgerufen wurde. Unter dem Einfluss von Madonna, Air und Gary Numan, Nine Inch Nails und Marilyn Manson übernahm sie die Zügel und baute das Album in einem ungefilterten und ungehinderten kreativen Ökosystem ihres eigenen Designs und erweiterte die Klangpalette um ein Arsenal an analogen Synths und Klangblühen.

"Ich habe während des gesamten Prozesses mit Zakk, Chris und Titanic zusammengearbeitet", erinnert sie sich. "Ich habe es niemandem sonst erzählt, bevor es fertig war, und ich habe keine äußeren Bemerkungen dazu gemacht. Früher ging ich rein und machte an einem Tag ein Lied. Das hat Spaß gemacht, aber wir haben wirklich Tage oder sogar Wochen mit diesen neuen Songs verbracht, um sie so gut wie möglich zu machen. Das ist eine verlorene Kunst in der Musik, die wir erforschen müssen. Es gibt viel Leben, das bei der Erstellung eines Albums über zehn Monate gelebt wird, das dir eine andere Erfahrung und Perspektive gibt. Mit X´ entstand die Idee, experimentelle Musik ohne Regeln unter meinen Freunden zu machen. Das war das Ziel. Poppy Version X erstellen."

Ein Sirenenheulen und ein flüsterndes Plädoyer für "Bury me six feet deep" läutete zunächst die Platte über "Concrete" ein und tauchte in die Anfälle von freibrennenden Solos und buntglasschlagenden Sprüchen ein. Inzwischen rutscht die Single "BLOODMONEY" aus einer himmlischen Harmonie in ein höllisch entrindetes Gebot: "Bettelt um Vergebung von Jesus an Christus" über einem industriellen Stampfen und glitschigem Summen. In vielerlei Hinsicht kristallisiert der Titeltrack "I Disagree" ein missionarisches Statement, das in purpurroten Versen und einem wunderschönen, knüppelnden Refrain besetzt ist, während sie singt: "We´ll be safe and sound when it all burn down".

Die Musik manifestiert schließlich ihre Vision.

"Manchmal, wenn ich Musik über eine Sache schreibe, geht es letztendlich um etwas anderes und wird wahr", erklärt sie. "Es ist das Leben, das die Kunst imitiert - oder die Kunst, die das Leben imitiert. Bei "I Disagree" geht es darum, alles anzünden zu wollen und es zu genießen. Du denkst noch nicht daran, etwas wieder aufzubauen, sondern nur an die Zerstörung. Es fühlt sich gut an."

Dieses Gefühl wird konsequent auf das Publikum übertragen. So haben Poppy´s internetbrechende YouTube-Uploads sie in der kulturellen Konversation und Szene etabliert. Sie erhob diese Position, um einen unauslöschlichen Eindruck auf die Kunst insgesamt zu hinterlassen, beginnend mit ihrem 2017er Debüt „Poppy.Computer“ und gefolgt von der ausverkauften Poppy Computer Tour. 2018´s Am I Girl? manifiestierte ihren Aufstieg, als sie auch auf der anschließenden Headline-Tour wieder einmal die Venues ausverkaufte.

Auf dem Weg dorthin zeichnete sie sich als das seltene Talent aus, das sowohl mit Diplo zusammenarbeiten, als auch Bring Me The Horizon auf einer Arena-Tour begleiten konnte, sowie bei WWE: NXT auftreten und bei Auftritten in New York, Paris und Mailand Fashion Week zum Gespräch anregen konnte. Ganz zu schweigen davon, dass sie von Rolling Stone, New York Magazine und Alternative Press gelobt wurde und auf den Covers von Revolver, NME, Kerrang! und vielen anderen erschien.

Poppy Version X ist die neue spannende Entwicklung der wohl individuellsten Künstlerinnen des Jahrzehnts.

"Wenn du zuhörst, bin ich anderer Meinung, ich hoffe, du hast keine Angst vor Veränderungen", geht sie weg. "Es ist ein geschlechtsunabhängiges Empowerment-Album. Im Moment bin ich sowohl dankbar als auch krank von allem. Hier ist Poppy Version X." - Rick Florino, November 2019.